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Antonello da Messina

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Bild eines Mannes (1473), National Gallery, London
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Bild eines Mannes (1473), National Gallery, London
Ecce homo (1473), Collegio Alberoni in Piacenza
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Ecce homo (1473), Collegio Alberoni in Piacenza

Antonello da Messina (*um 1430 in Messina; † 1479 in Messina) war ein italienischer Maler, der Mitte des 15. Jh. entscheidend zur Verbreitung der seinerzeit neuen Technik der Ölmalerei in Italien beitrug.

Antonello war ein zu Lebzeiten hochgeschätzter Maler, von dem bis heute nur wenige biografische Details bekannt sind. Relativ sicher belegt ist eine Lehre des jungen Messina beim Neapolitaner Niccolò Colantonio. In das Reich der Fantasie gehört die schon von Vasari aufgebrachte Legende, dass Antonello da Messina seine detailsichere Malweise mit ihrer präzisen Stofflichkeit in den Niederlanden bei den Brüder Jan und Hubert van Eyck erlernt und nach seiner Rückkehr aus Flandern die dort vervollkommnete Ölmalerei (d. h. die mit Leimfarben untermalten Bilder mit Ölfarben zu lasieren) nach Italien gebracht habe. Als Beleg hierfür galt lange ein frühes Bild, ein Christus in der Nationalgalerie zu London, das die Jahreszahl 1465 trägt und einen flandrischen Charakter zeigt. Heute sind sich die Kunsthistoriker weitgehend einig, dass schon die Lebensdaten der van Eycks und Messinas gegen diese These sprechen.

Es ist davon auszugehen, dass Antonello da Messina zumindest Werke von Rogier van der Weyden oder Jan van Eyks in Italien selbst gesehen und aus der Anschauung seine durchaus eigene Technik der Ölmalerei entwickelt hat. Als möglich wird ein Zusammentreffen Antonellos (unter dem Namen Antonello da Sicilia) Anfang 1456 mit dem Flamen Petrus Christus in Mailand angenommen. Eine neuere, umstrittene These behauptet einen Einfluß durch die zur Zeit Antonellos in Neapel präsenten Werke der provenzalischen Malerschule um Enguerrand Quarton, die sich allerdings in einem anderen künstlerischen Ausdruck als Antonello präsentierte.

Sicher nachzuweisen ist der Aufenthalt Antonellos und seiner Familie 1460 in Amaltea in Kalabrien und vor 1465 und dann wieder 1473-74 in Messina. 1475 bis 1476 hielt er sich in Venedig auf, wo er dank seiner neuen Malweise schnell einen großen Ruf als Porträtmaler erwarb und Kontakt zu Giovanni Bellini und Vittore Carpaccio hatte. (Daß auch heute die Erforschung der genauen Lebensdaten Antonellos kaum Erfolge zeitigt, ist eine Folge der Vernichtung der Archivbestände beim großen Erdbeben in Messina im Jahr 1908.) Der Erfolg Antonellos in Venedig spiegelt sich in Künstlerlegenden wider, wonach etwa Bellini sich getrieben vom Neid auf den Kollegen in dessen Werkstatt eingeschlichen hätte. Tatsächlich stammt die Mehrzahl der erhaltenen Werke Antonellos aus dieser kurzen Schaffensperiode in der Lagunenstadt.

[Bearbeiten] Werke

Die Madonna Annunziata (1475), Museo Nazionale, Palermo
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Die Madonna Annunziata (1475), Museo Nazionale, Palermo

Von der Pala di San Cassiano (1475) sind heute nur noch die Heiligenfiguren erhalten (Kunsthistorisches Museum Wien), Darstellungen des Werkes sind nur verkleinert überliefert. Ohne dieses überaus groß dimensionierte Werk sind die Andachtsbilder Bellinis und der Schule um Tizian kaum zu denken. Weitere Hauptwerke sind die Annunciata (1474) in München, 1475 eine weitere, fortentwickelte Annunciata im Palazzo Abatelli in Palermo, ein Ecce homo (1473) im Collegio Alberoni in Piacenza, eine Kreuzigung in Antwerpen (Museé Royal des Beaux-Arts), der Condottiere, ein männliches Porträt, im Louvre (beide von 1475), ein junger Mann in der Berliner (1478) und ein Heiliger Sebastian in der Dresdener Gemäldegalerie.

Etliche der Portraits setzen sich in der Präsenz und Offenheit, mit der sich die Portraitierten dem Betrachter zeigen, von der flämischen Darstellungsweise ab. Die dramatische Licht-Schatten-Modulation in einigen Werken kündigt bereits eine künstlerische Konzeption an, die wesentlich später von Caravaggio zur Meisterschaft entwickelt wurde.

Die Annunziata von Palermo stellt eine Besonderheit in der Malerei der Renaissance dar. Der Engel der Verkündigung ist nicht im Bild zu sehen, Maria wird sitzend hinter einem aufgeschlagenem Buch dargestellt. Die Handlung spiegelt sich allein in Gestik und Mimik der Maria wider. Nach Robert A. Gahl jr., einem Lehrer an der Pontifikal-Universität zum Heiligen Kreuz in Rom, soll es sich bei dem Buch um das Alte Testament handeln. Der angedeutete Text ist nach Gahl vermutlich Vers 14, Kapitel 7 des Buches Jesaja, in dem die Geburt des Erlösers durch eine Jungfrau prophezeit wird.

[Bearbeiten] siehe auch:

[Bearbeiten] Weblinks

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