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Anglisierung

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Als Anglisierung wird hauptsächlich das bewusste „Verenglischen“, also die Übernahme kultureller, wirtschaftlicher oder sozialer Eigenarten insbesondere aus dem US-Amerikanischen oder Britischen, bezeichnet.

In Bezug auf die Sprache ist Anglisierung die bewußte und übermäßige Verwendung englische Begriffe im deutschen Sprachgebrauch, etwa bei Werbeaktionen oder beim Gebrauch von Computern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zum Begriff der „Anglisierung“

Das „normale“ Einfließen und Verwenden englischer Begriffe wird als Anglizismus bezeichnet. Es steht im Gegensatz zur Eindeutschung.

Im Gegensatz zum Anglizismus hat Anglisierung ebenso wie Denglisch eine negative Note und wird oft als störend und unverständlich empfunden. Denglisch beschreibt speziell nur das Einfließen englischer Wörter und wird meist umgangssprachlich gebraucht.

[Bearbeiten] Beispiele

Ein Beispiel für eine sprachliche Anglisierung ist Ron Sommers Begriff GermanCall, der den älteren Begriff „Ferngespräch“ ablösen sollte, ebenso wie einige Tarifbezeichnungen der Deutschen Telekom. Auch findet sich häufig die Bezeichnung Sale statt „Ausverkauf“ oder „Schlußverkauf“.

Kulturelle Beispiele für eine Anglisierung sind die hiesige Einführung des Valentinstags oder von Halloween, ebenso wie die sozialökonomische Ausrichtung nach Amerika.

[Bearbeiten] Ursachen und Motive der „Anglisierung“

Früher geschahen Übernahmen, um sehr spezifische Sachverhalte bzw. Objekte mit einem eindeutigeren (Fremd)Wort zu belegen und eine vom Deutschen abweichende Nuancierung zu erreichen. Allerdings ist auch das Benutzen englischer Wörter anstelle schon vorhandener deutscher Wörter vermehrt aus modischen Gründen zu beobachten (z.B. wireless statt drahtlos, catwalk statt Laufsteg). Analog werden Sozial- oder Wirtschaftsnormen integriert, die in Deutschland bisher unüblich waren. (zum Beispiel: CEO)

Insbesondere in der Jugendsprache und in der Geschäftswelt ist eine starke Übernahme anglo-amerikanischer Wortelemente festzustellen. Dabei geschieht dies auf den ersten Blick aus ganz unterschiedlichen Gründen. So eifern Jugendliche ihren Idolen nach, die oft aus den USA kommen. In der Geschäftswelt dagegen wird die Anglisierung mit dem Zwang zur Globalisierung begründet. In jedem Fall kann jedoch die Anglisierung durch Gruppenzwang auf der einen Seite und das Streben nach Individualismus auf der anderen Seite verstärkt werden; insbesondere in sozialen Gruppen in Deutschland (etwa im Gegensatz zu Frankreich) mit starkem Konkurrenzdruck ist daher eine Anglisierung zu beobachten.

[Bearbeiten] Kritik an der „Anglisierung“

Kritiker argumentieren, dass durch die Anglisierung ein dauerhafter Verfall der deutschen Kultur zu befürchten sei; im übrigen würden durch den häufigen Gebrauch englischer Wörter im Deutschen bestimmte Teile der Bevölkerung (insbesondere älteren Menschen) überfordert, ausgegrenzt und damit diskriminiert.

Ein Gegenbeispiel dafür ist Porsche, wo die Benutzung von englischen (Fach-)Begriffen bewusst minimiert wird. Dadurch soll die innerbetriebliche Kommunikation gefördert und das soziale Umfeld verbessert werden.

[Bearbeiten] Sprachkritische Vereinigungen

Siehe Liste der Sprachvereine.


[Bearbeiten] Literatur

  • Rudolf Bartzsch/ Reiner Pogarell/ Markus Schröder (Hrsg.): Wörterbuch überflüssiger Anglizismen, Paderborn: IFB Verlag, 6. Auflage, 2004, 220 S., ISBN 3-931263-33-9
  • Christian Meier (Hrsg.): Sprache in Not? Zur Lage des heutigen Deutsch. Hrsg. von Christian Meier im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zu Darmstadt. Göttingen: Wallstein Verlag, 1999, 112 S., ISBN 3-89244-341-6
  • Uwe Pörksen (Hrsg.): Die Wissenschaft spricht Englisch? Versuch einer Standortbestimmung. Göttingen: Wallstein-Verlag, 2005, 114 S., ISBN 3-89244-978-3 (Heftreihe „Valerio“ der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Band Nr. 1, 2005)

[Bearbeiten] Siehe auch

  • Scheinanglizismus – Scheinbare Anglizismen wie Handy
  • Denglisch – Abwertende Bezeichnung für den übermäßigen Gebrauch von Anglizismen und Scheinanglizismen
  • BSE (Bad Simple English)
  • Lehnwort – Fremdwörter, die an die Sprache angepasst wurden und nicht mehr als solche erkennbar sind (Fenster)

[Bearbeiten] Weblinks

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