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Ameland

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Gemeinde Ameland
Flagge der Gemeinde Ameland Wappen der Gemeinde Ameland
(Flagge von Ameland) (Wappen von Ameland)
Lage der Gemeinde Ameland in den Niederlanden
Provinz Friesland
Bürgermeister Albert de Hoop
Sitz der Gemeinde Ballum
Fläche
 - Land
 - Wasser
273,00 km²
57,57 km²
215,43 km²
Einwohner

 - Bevölkerungsdichte
3.480
(1. Januar 2006)

61 Einwohner/km²
Koordinaten Koordinaten: 53° 27′ 1" N, 5° 45′ 13" O 53° 27′ 1" N, 5° 45′ 13" O
bedeutender Verkehrsweg -
Vorwahl 0519
Postleitzahlen 9161 - 9164
Offizielle Website www.ameland.nl


Satellitenbild
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Satellitenbild
Entlang der Nordseite der Insel erstreckt sich eine weitläufige Dünen-Landschaft und Sandstrand
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Entlang der Nordseite der Insel erstreckt sich eine weitläufige Dünen-Landschaft und Sandstrand
Einer der Campingplätze bei Buren
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Einer der Campingplätze bei Buren
Das größte Dorf Nes aus der Luft
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Das größte Dorf Nes aus der Luft
Der Leuchtturm bei Hollum
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Der Leuchtturm bei Hollum
Reet-gedeckte Häuser sind typisch für die Insel
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Reet-gedeckte Häuser sind typisch für die Insel

Ameland ist eine der westfriesischen Inseln (Provinz Fryslân (nl. Friesland), Niederlande) in der Nordsee. Die Insel ist ein beliebtes Ausflugsziel für Schulklassen und Ferienfreizeiten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Wappen und Flagge

Einst sollen einige Ameländer des nachts Holzbalken von der Insel Terschelling geklaut haben, um daraus einen Galgen zu bauen. Ein bekannter Reim lautet: De Amelander schalken, hebben gestolen 3 balken, des avonds in de maneschijn, daarom zal dit hun wapen zijn.

Das Wappen wurde am 20. Februar 1816 durch Königlichen Beschluss wie folgt festgelegt: Ein Schild, in der Mitte durchgeschnitten, die linke Hälfte von Gold, verziert mit drei schwarzen Balken welche von links oben nach rechts unten verlaufen, die rechte Hälfte ist lasiert und beladen mit einem wachsendem Mond in Silber. Das Schild wird oben von einer goldenen Krone gedeckt.

Das Aussehen der Gemeindeflagge wurde durch einen Ratsbeschluss am 27. Juni 1950 festgelegt: Vier gleich hohe Bahnen von Blau und gelb, mit darin mittig der blauen ein in weiß gehaltener Halbmond, in der gelben Bahn drei schwarze schräg gestellte Holzbalken nebeneinander.

[Bearbeiten] Geographie

[Bearbeiten] Entstehung der Insel

Die Inseln entstanden vor ca. 10.000 Jahren und sind somit geologisch betrachtet recht jung. Nach der letzten Eiszeit, der so genannten Weichselvereisung, stieg der Meeresspiegel und füllte die Nordsee mit Wasser. Am Ufer bildeten sich große Moore, die von Gezeitenabsätzen wie Sand und Lehm überlagert wurden. Die Wogen der Nordsee schoben Sand immer weiter an die Küste und es kam zu der Entstehung von Sandbänken vor der Küste. Durch Pflanzenwachstum wurden sie nach und nach höher und formten sich zu einer geschlossene Dünendecke. Einige Jahrhunderte nach Beginn unserer Zeitrechnung zerbrach das Meer die Dünenkette in einzelne Teile. Das Wasser drang ein und überflutete das heutige Wattenmeer. So entstanden die West- und auch Ostfriesischen Inseln. (Vgl. BAKKER, H. 1992, S. 10)

[Bearbeiten] Orte

Ameland hat 3.480 Einwohner (1. Januar 2006). Auf der Insel gibt es heute vier Ortschaften (aufgelistet von Ost nach West):

  • Buren (670 Einwohner Stand 2004) ist das östlichste Dorf der Insel. Ursprünglich ein Bauerndorf, dessen Einwohner sich ihr mageres Einkommen mit Strandräubereien aufbesserten. Heute ist der Ort im Sommer geprägt durch die vielen Ferienläger, die in umgebauten Bauernhöfen Unterkunft finden. Im Dorfzentrum findet man einige Imbißbuden, einen Supermarkt und einige kleinere Läden.
  • In Nes (1189 Einwohnern Stand 2004) liegt der Hafen, wo die Fähre vom Festland (Holwerd) anlegt. In Nes findet sich der Fremdenverkehrsverein, das Naturkundemuseum und die Polizeistation der Insel.
  • Ballum (371 Einwohner Stand 2004) ist ein beschauliches Dorf westlich von Nes, das eher weniger vom Tourismus geprägt ist. Hier steht das Rathaus der Insel, an der Stelle, wo früher das Schloss der Camminghas stand. In der Nähe von Ballum befindet sich der Flugplatz von Ameland, von dem aus man Rundflüge über die Insel machen oder zum Festland fliegen kann.
  • In Hollum (1.296 Einwohner Stand 2004) steht ein alter Leuchtturm, der fast von jedem Ort aus sichtbar ist und einen Blick über die gesamte Insel bietet. Der Ort liegt westlich des größten örtlichen Dorfes Nes.
  • Die Orte Oerd und Sier sind inzwischen verschwunden, an sie erinnern noch die Namen der zwei Fähren, die Ameland mit dem Festland Holwerd verbinden.

[Bearbeiten] Geschichte

Die frühe Geschichte der Insel liegt im Dunkeln, es gibt kaum Quellen oder archäologische Funde. Allerdings ist bekannt, dass Seefahrer und Fischer die Insel als Zufluchtsort vor Stürmen nutzten, was vermutlich erste Ansiedlungen zur Folge hatte. Schon um 800 soll es eine Kirche gegeben haben, in Hollum steht die Kirche auf Fundamenten vom Beginn des 12. Jahrhunderts.

1398 wurde Ameland Arend van Egmond von den holländischen Grafen als Lehen gegeben. Nach 1400 entzog sich aber Ameland bald der holländischen Autorität. Auf einem Landtag 1405 in Hartwerd (bei Bolsward) wurde das Verhältnis zwischen dieser Insel und Friesland geregelt; die getroffene Übereinkunft kam einer Unabhängigkeit gleich. Sie wurde 1428 von Philipp dem Gutem und 1469 von Karl dem Kühnen bestätigt.

Wie auf Terschelling herrschten auf der Insel Ameland friesische Häuptlinge, erst aus der Familie Jelmera. Ritske Jalmera baute sich um 1400 in Ballum ein Steinhaus („stins“), ein kleines Schloss. Dann folgte die Herrschaft der Familie Donia und schließlich ab 1463 ein Heringa, der sich später Hayo von Cammingha nannte. 1474 wurde ihm das Schloss in einem Prozess offiziell zugewiesen, unter anderem mit erblichen Seerecht. 1494 wurde Pieter Cammingha von Kaiser Maximilian I. als Erbherr von Ameland anerkannt.

Die Camminghas regierten zweihundert Jahre lang die Insel. Man hielt sich im wesentlichen neutral, zum Beispiel im Krieg zwischen Spanien und den Niederlanden. Die Staaten von Friesland erkannten diese Neutralität und Unabhängigkeit an, die Generalstaaten und die Staaten von Holland erhoben allerdings Ansprüche auf die Insel. Auch gab es einige Streitigkeiten mit den Wassergeusen, Ameland wurde, wie auch Terschelling, 1569 kurzfristig besetzt.

Die Familie Cammingha vermochte sich bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zu halten. 1680 verstarb Frans Duco van Cammingha kinderlos. Die Herrschaft über Ameland ging 1681 auf drei Nichten über (Familie Theo Schwartsenberg Hohenlandsberg). 1704 verkauften sie die Insel für 170.000 Gulden an Johan Friso von Oranien-Nassau, Erbstatthalter von Friesland und Groningen. Ameland befand sich zum ersten Mal in den Händen der Oranjes.

Im 18. Jahrhundert bildete der Walfischfang eine Haupteinnahmequelle. 1770 wohnten 128 Seeleute und Kapitäne auf der Insel, die in Walfischfängern zur See fuhren und der Insel einen ungekannten Wohlstand bescherten. 1777 endete diese Blütezeit abrupt, als viele Ameländer im Packeis am Nordpol den Tod fanden.

Das Schloss wechselte diverse Male den Besitzer und fiel schließlich in den Besitz des Kaufmannes Jan Scheltema, der es zum Abbruch kaufte und 1829 dem Erdboden gleichmachen ließ.

In der Folgezeit wurde der Herr auf Ameland von einem Vogt vertreten. 1795 wurde Ameland zu einem Teil der Provinz Friesland. Die Einwohnerzahlen sanken im Laufe der Jahre stark, erst mit der Anlage der Deiche gab es die Möglichkeit, die Insel landwirtschaftlich zu nutzen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts spielte der Tourismus eine immer wichtigere Rolle und bildet heute die wesentliche Einnahmequelle der Insel.

[Bearbeiten] Tourismus

Seit fast 75 Jahren (oder länger) gibt es Kinderfreizeiten auf Ameland, die ersten deutschen Kinder vom Niederrhein kamen 1920 oder 1921 zur „Kinderlandverschickung“ auf die Insel. Besonders nachdem durch einen katholischen Priester (Edmund Janssen) ein Kontakt nach Ameland hergestellt wurde, stellten Bauern ihre Ställe zur Verfügung, die den Kindern auch heute noch in renovierter Form als Übernachtungsmöglichkeit dienen. Viele neue Gruppenunterkünfte("Lager") sind in den letzten Jahren hinzugekommen. In den Sommerferien bevölkern ca. 20.000 Jugendliche die Insel und sind damit eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle. In den Sommerferien des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen richtet der Malteser Hilfsdienst aus der Diözese Münster in Buren eine Ambulanz für die Jugendlager ein, um die ortsansässigen Ärzte zu entlasten.

Ameland war lange ein preiswertes Ziel, so dass vor allem Kinder- und Jugendgruppen auf die Insel kamen. Es gab und gibt immer wieder starke Tendenzen, sich mehr auf andere Zielgruppen zu konzentrieren. Ameland sollte auch schon mal Kurort werden und in den letzten Jahren wurden immer mehr Hotels und Appartmenthäuser gebaut und es gab immer weniger preiswerte Gruppenunterkünfte. Seit einiger Zeit ist jedoch eine Umkehr bei den Insulanern zu erkennen. Viele Inselbewohner erinnern sich wieder mehr an das, was die Insel seit Ende der 30er Jahre des vorherigen Jahrhunderts ausgemacht hat: die Jugendlichen.

Neben den Gruppenunterkünften gibt es vier große Campingplätze, einige Hotels und eine Vielzahl von Ferienappartments auf der Insel.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Oerd:
    • Aussichtspunkt mit Blick über das östliche Ende der Insel
    • Rundwanderweg durch das Naturschutzgebiet
  • Buren:
    • Statue der Ritskemooi
    • Statue Seehund mit Jungem Ecke Mr. Oudweg/Passduin.
    • Museum „Swartwoude“: Landwirtschaft und Strandräuber in einem Bauernhof mit vielen Tieren.
    • Entenfang Kooiplaats mit der Nassau-„Entenkoje“ östlich von Buren
    • „Het Oerd“, ausgedehntes Naturschutzgebiet am östlichen Ende der Insel
  • Nes:
    • Mäuseturm von 1732
    • diverse Kapitänshäuser (zum Beispiel am Rixt van Doniaweg Nr.8, erbaut im Jahre 1625)
    • Kirche (Architekt Pierre Cuypers, 1878
    • Mühle „De Phenix“ im Norden des Dorfes (1880, restauriert 1982)
    • Naturkundemuseum „Naturzentrum Ameland“ mit Seeaquarium
  • Ballum:
    • „Hervormde Kirche“ aus dem 15. Jahrhundert
    • Rettungsmuseum „Abraham Fock“
  • Hollum:
    • Satteldachturm, erstnmals erbaut gegen Ende des 15. Jahrhunderts, durch die Wassergeusen verwüstet, 1678 wiedererbaut.
    • diverse Kapitänshäuser (zum Beispiel Bakkerstraße 6, 1516)
    • Kulturhistorisches Museum „Sorgdrager“: Entstehung und Entwicklung Amelands (Walfang, Schifffahrt), „Kommandeurswohnung“, eingerichtet als Stilzimmer anno 1751, Ausstellung über Ameländer Volkskunst.
    • Holländermühle „De Verwachting“
    • Leuchtturm, erbaut 1880, 59 Meter hoch, 2000 Watt Strahlungsleistung, Anstrich: fünf weiße, vier rote Streifen. Bis 2001 und seit 2005 für den Publikumsverkehr zugänglich.

[Bearbeiten] Veranstaltungen

  • Pfingsten: Motorradtreffen in Duinoord
  • Sommer (monatlich): Wasserung des Rettungsbootes „Abraham Fock“
  • Juni: Ameland Beach Rugby Festival
  • August: Roggenfest in Nes
  • September: „Tri-Ambla“ Triathlon
  • November: Kunstmarkt in Nes

[Bearbeiten] Amelander Vereine

  • Sportverein S.C.Amelandia
  • Sportclub Nes-Buren
  • Sportverein Geel Wit
  • Kite Surfen auf Ameland
  • Der Amelander Shantychor
  • Brassband Canite Tuba
  • Gang ist Alles
  • Amelander Pipes&Drums
  • Amelander Volkstanzgruppe
  • De Hollumer Gromkes
  • Schießverein „de grauwe duun“
  • Golfverein Ameland

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Ameland – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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