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Amdo

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Lage der osttibetischen Region Amdo
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Lage der osttibetischen Region Amdo
Großer Chörten des Klosters Bangtuo Si (Kreis Dzamthang, Sichuan)
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Großer Chörten des Klosters Bangtuo Si (Kreis Dzamthang, Sichuan)

Amdo (tib.: Bild:amdo.jpg, a mdo; chin.: 安多, pinyin: Ānduō) ist eine nordosttibetische Region, die sich zum großen oder geringeren Teil über die heutigen chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu und Sichuan erstreckt. Sie wird zusammen mit Kham als eine der drei ehemaligen Provinzen Tibets bezeichnet, war jedoch nie eine administrative Einheit. Bis ins 19. Jahrhundert taucht der Begriff quasi nicht einzeln auf, sondern in Kombination mit Kham als Dokham (mdo khams) und bezeichnet Osttibet. Geographisch hebt sich Amdo von Kham grob umrissen durch das Einzugsgebiet des Oberlaufs des Gelben Flusses (chin. Huang He, tib. Ma Chu) ab - mit weiten, von Nomaden genutzten Hochlandsteppen im Westen und Südwesten und ackerbaulich genutzten Tälern im Osten und Nordosten. In den landwirtschaftlichen Gebieten Amdos hat der Gelbe Fluss großartige Canyon-Landschaften geschaffen, die mehrfach für große Wasserkraft-Projekte (Longyang Xia, Liujia Xia, Lijia Xia) genutzt wurden und den Strom produzieren, der zu einem der Hauptexportartikel der Provinz Qinghai geworden ist.

Kloster Shadzong Ritrö in Tsongkha, (Amdo, Qinghai)
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Kloster Shadzong Ritrö in Tsongkha, (Amdo, Qinghai)

Amdo als Provinz zu bezeichnen ist im Sinn einer Kulturprovinz richtig, der tibetische Kulturraum Amdos auch einer der bedeutendsten und abwechslungsreichsten im Hochland von Tibet. Die Einwohner Amdos nennen sich demgemäß auch nicht Böpa (bod pa), wie der tibetische Begriff für Tibeter lautet, sondern Amdowa (a mdo pa).


Berühmte Klöster der Region sind u.a. Kumbum Jampa Ling (chin. Ta'er Si), Labrang Tashi Khyil, Qutan Si (Gotamde), Youning Si (Rgolong), und Rakya Gompa. Historisch bedeutend können auch sehr kleine Klöster sein, wie Shadzong Ritrö, in dem der spätere große tibetisch-buddhistische Reformator Tsongkhapa als Dreijähriger vom Karmapa geweiht wurde.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Das Großkloster Labrang

Das Kloster Labrang liegt in einem Flusstal des Kreises Xiahe und im Übergangsraum zu muslimischen Gebieten der Provinz Gansu. 1709 erbaut, wurde es zu einer Drehscheibe im Handel zwischen China, Tibet und der Seidenstraße. Es zählt zu den sechs größten Klöstern der Gelugpa-Sekte des tibetischen Buddhismus.

Kloster Labrang in Amdo
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Kloster Labrang in Amdo

Auf dem ungefähr 86 ha großen Gelände des im tibetischen Stil erbauten Klosters befinden sich 48 Tempelhallen unterschiedlicher Größe sowie mehr als 500 buddhistische Kapellen und Mönchszellen. Das imposanteste, prächtigste und größte Gebäude des Klosters ist die sechstöckige Shakyamuni-Halle, chin. Jinwadian (Goldziegelhalle). Ihr oberstes Stockwerk ist ein palastartiger viereckiger Pavillon, dessen Dach aus vergoldeten Kupferziegeln besteht und mit vergoldeten Kupferlöwen geschmückt ist.

Der historischen Überlieferung zufolge lebten hier in der Blütezeit des Klosters 3000 Mönche. Auch heute wieder gilt das Kloster Labrang als ein wichtiges geistiges Zentrum in Nordwestchina und als höhere Lehranstalt des tibetischen Buddhismus. Inzwischen gibt es hier wieder über 2000 Mönche. Das Kloster hat sechs Studienfakultäten, in denen die Mönche buddhistische Theorie, Logik, Astronomie, Mathematik, Medizin, Kalligrafie, Phonologie, Tanzkunst, Malerei und Bildhauerkunst studieren können.

[Bearbeiten] Tibetische Kultur in Amdo

Neben der ausgeprägten Klosterkultur sind in Amdo auch in großer Zahl Volksbräuche und Kulturgüter erhalten geblieben bzw. wiederbelebt worden, die in Zentraltibet nicht so häufig zu sehen sind. Insbesondere die Lhatos, Steinsetzungen, die als Opfergabe an die Götter errichtet werden, mit ihrem üppigen Gebetsfahnenschmuck und übergoßen Holzpfeilen, die den Berggöttern geweiht sind, können als Charakteristikum von Amdo angesehen werden.

Lhato - eine Steinsetzung als Opfergabe für die Götter - in Amdos Rebkong-Tal
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Lhato - eine Steinsetzung als Opfergabe für die Götter - in Amdos Rebkong-Tal

[Bearbeiten] Literatur

  • Beatrice von Buchwaldt-Ernst: Monlam in Labrang. Das große Gebetsfest in Klein Tibet, Zürich, Offizin 2005, ISBN 3-907496-38-8.
  • Andreas Gruschke: The Cultural Monuments of Tibet’s Outer Provinces: Amdo, 2 Bände, White Lotus Press, Bangkok 2001 ISBN 9-7475-3459-2
  • Toni Huber (Hg.): Amdo Tibetans in Transition: Society and Culture in the Post-Mao Era (Brill's Tibetan Studies Library, Proceedings of the Ninth Seminar of the Iats, 2000) ISBN 9004125965
  • Paul Kocot Nietupski: Labrang: A Tibetan Buddhist Monastery at the Crossroads of Four Civilizations ISBN 1559390905
  • Elke Hessel: Die Welt hat mich trunken gemacht, Biographie des Amdo Gedün Chömphel ISBN 3896201565

[Bearbeiten] Weblinks

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