Alpenapollo
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Hochalpen-Apollo | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Parnassius sacerdos | ||||||||||||||
Stichel, 1906 |
Der Alpenapollo, bekannter als Hochalpen-Apollo (Parnassius sacerdos), auch Alpen-Apollofalter oder Hochalpen-Apollofalter, ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Ritterfalter. Er wurde noch bis ins 20. Jahrhundert zu der asiatischen Art Parnassius phoebus gerechnet, ist jedoch nach neueren Untersuchungen von den asiatischen und amerikanischen Populationen artlich verschieden (Häuser 1993, Nardelli 1991, Shepard & Manley 1998).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Der Hochalpen-Apollo erreicht eine Spannweite von 50 bis 60 mm und unterscheidet sich vom gewöhnlichen Apollofalter Parnassius apollo durch die geringere Größe, die (beim Männchen nicht immer vorhandenen) roten Flecken auf den Vorderflügeln und besonders durch die deutlich hellgrau-dunkelgrau geringelten Fühler.
[Bearbeiten] Flugzeit
Parnassius sacerdos fliegt in einer Generation von Ende Juni bis August.
[Bearbeiten] Lebensweise
Die Raupen des Hochalpen-Apollos leben am Fetthennen-Steinbrech (Saxifraga aizoides), der in größeren Beständen vor allem entlang von Gebirgsbächen vorkommt.
Alle weiteren in der älteren Literatur und auch in früheren Versionen dieses Artikels angegebenen Raupennahrungspflanzen sind zweifelhaft. Sie treffen auf den alpinen Parnassius sacerdos mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu, weil sie sich auf nordamerikanische und asiatische Populationen und somit auf Parnassius phoebus beziehen, der sich von P. sacerdos unter anderem durch sein Nahrungspflanzenspektrum unterscheidet, das auch Sedum- und Sempervivum-Arten mit einschließt.
Der Hochalpen-Apollo überwintert in der Regel als Jungraupe in der Eihülle. Die Raupen schlüpfen nach der Schneeschmelze und sind bis Juni oder Juli ausgewachsen. Die Verpuppung erfolgt geschützt unter Steinen oder zwischen Geröll.
[Bearbeiten] Lebensraum
Entsprechend der Vorlieben seiner Raupennahrungspflanze trifft man den Hochalpen-Apollo vor allem an feuchten und sumpfigen Stellen, in Senken (Schneetälchen), an Quellfluren und in der Nähe von Gebirgsbächen an. Er ist in Höhenlagen von 1500 m bis gegen 3000 m verbreitet.
[Bearbeiten] Verbreitung
Der Hochalpen-Apollo ist ein Endemit der europäischen Alpen. Die in der älteren Literatur erwähnten Vorkommen in asiatischen und nordamerikanischen Hochgebirgen beziehen sich auf Parnassius phoebus.
[Bearbeiten] Literatur
- Ebert, G. & Rennwald, E. (1993): Die Schmetterlinge Baden Württembergs, Band 1, Tagfalter I. – Stuttgart (Ulmer Verlag). 551 S. ISBN 3-800-13451-9
- Häuser, C. L. (1993): An annotated checklist of the species of the Parnassiinae (Lepidoptera: Papilionidae). – Tijdschrift voor Entomologie, 136: 137-146.
- Nardelli, U. (1991): Anmerkungen zur Zucht von Parnassius-Arten sowie Bericht über eine Zucht von Parnassius phoebus sternitzkii (Lepidoptera: Papilionidae). – Nachrichten des entomologischen Vereins Apollo., N.F. 12 (2): 141-152.
- Shepard, J. H. & Manley, T. R. (1998): A species revision of the Parnassius phoebus complex in North America (Lepidoptera: Papilionidae). – In: Emmel, T. C. (Hrsg.): Systematics of Western North American Butterflies. – Mariposa Press.
- Tolman, T. & Lewington, R. (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. – Stuttgart (Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co). 319 S. mit 104 Farbtaf. ISBN 3-440-07573-7
- Weidemann, H.-J. (1995): Tagfalter: beobachten, bestimmen. – Augsburg (Naturbuch-Verlag). ISBN 3-894-40115-X
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Alpenapollo – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |