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Alekos Panagoulis

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Alexandros Panagoulis (griechisch: Αλέξανδρος Παναγούλης; * 2. Juli 1939 in Glyfada, Athen; † 1. Mai 1976 ebenda) war ein griechischer Politiker, Dichter und Widerstandskämpfer.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Alexandros Panagoulis wurde in Glyfada (Athen) geboren als zweiter Sohn von Athena und Vassilios Panagoulis, einem Offizier der griechischen Armee. Sein Bruder Georgios Panagoulis war ein Opfer der Militärdiktatur und Efstathios sein anderer Bruder wurde ein Politiker. Er studierte an der Nationalen Technischen Universität von Athen (Metsovion Polytechnikum) in der Fakultät für Maschinenbau und Elektrotechnik.

Er nahm aktiv teil am Kampf gegen die Militärdiktatur (1967-1974) in Griechenland. Er wurde berühmt durch seinen Attentatsversuch gegen den Diktator Georgios Papadopoulos am 13. August 1968, aber auch wegen seiner Haltung in der nachfolgenden Folter, die er in Gefangenschaft erleiden musste. Nach der Wiederherstellung der Demokratie wurde er zum Parlamentarier gewählt als Mitglied der Zentrumsunion E. K. (Enosis Kentrou).

[Bearbeiten] Politik

Seit seiner Jugend war Alexandros Panagoulis von demokratischen Werten inspiriert. Er schloss sich der Jugendorganisation der Zentrumsunion (O.N.E.K) unter der Führung von Georgios Papandreou an. Aus dieser Organisation wurde später die so genannte Hellenische Demokratische Jugend (E.D.I.N). Nach der Wiederherstellung der parlamentarischen Demokratie wurde er am 3. September 1974 Generalsekretär dieser Organisation (E.D.I.N).

[Bearbeiten] Widerstand gegen die Diktatur

Alexandros Panagoulis nahm aktiv Teil an dem Kampf der Wiederherstellung der Demokratie in Griechenland und gegen das "Regime der Obristen". Er desertierte von seinem Millitärdienst wegen seiner demokratischen Überzeugung und gründete die Organisation Nationaler Widerstand. Im Exil, in Zypern, arbeitete er an Aktionsplänen gegen die Diktatur. Er kehrte nach Griechenland zurück, wo er mit Hilfe von Kollaborateuren ein Attentat gegen den Diktator Papadopoulos organisierte. Es fand am 13. August in der Nähe von Varkiza statt. Der Versuch misslang. Er wurde von einem Miltärgericht am 17. November 1968 verurteilt und danach nach Aigina zur Exekution transportiert. Nach Interventionen und Druck aus dem Ausland wurde die Exekution gestoppt und stattdessen wurde er am 25. November in das Militärgefängnis von Bogiati (S.F.B.) gebracht.

Alexandros Panagoulis verweigerte jede Kooperation mit der Junta und wurde körperlich und psychisch gefoltert. Es gelang ihm am 5. Juni aus dem Militärgefängnis von Bogiati zu entkommen. Er wurde jedoch kurz danach gefasst und ins Kamp Goudi gebracht. Er kam wieder ins Gefängnis im Bogiati in Einzelhaft, aus der er einige Mal ohne Erfolg zu entkommen versuchte. Im August 1973, nach viereinhalb Jahren Gefängnis, wurde er als Folge einer Generalamnestie des Militärregimes aus der Haft entlassen. Er ging nach Florenz in Italien um von dort weiter Widerstand gegen das Regime zu leisten. Dort lernte er die Journalistin Oriana Fallaci kennen, die seine Partnerin wurde und später seine Biographie schrieb.

[Bearbeiten] Wiederherstellung der Demokratie

Nach der Wiederherstellung der Demokratie wurde Alexandros Panagoulis 1975 ein Mitglied des Parlaments als Vertreter der Partei Zentrumsunion - Neue Kräfte (E.K. – N.D.). Er griff viele Politiker an, die offen oder insgeheim mit der Militärdiktatur gearbeitet hatten. Wegen Meinungsverschiedenheiten mit der Führung seiner Partei trat er aus dieser aus und blieb ein unabhängiger Parlamentarier. Unter den Politikern, die er auch gegen politischen Druck anklagte, gehörte auch der Verteidigungsminister Evangelos Averof . Panagoulis starb am 1. Mai 1976 im Alter von 38 Jahren als Folge eines Verkehrunfalls in Vouliagmeni Avenue (Athen), einige Tage nur vor der Offenlegung von Archiven der Militärpolizei der Diktatur (E.S.A Archive), die er besaß. Diese Archive wurden nicht offengelegt, und sollen Informationen beinhalten über die Kollaboration von wichtigen Politikern mit der griechischen Junta. Es wurde viel spekuliert von der griechischen Presse über den Verkehrsunfall und seine Ursachen, der als Versuch angesehen wurde seine Stimme verstummen zu lassen.

[Bearbeiten] Werk als Dichter

Alexandros Panagoulis wurde während der Diktatur täglich brutal gefoltert. Wegen seines Willens und seiner Überzeugung behielt er trotz der Belastung seine Haltung und seinen Humor. Man sagt, er schrieb seine Gedichte während seiner Inhaftierung auf der Wand oder auf kleinen Zetteln, oft soll er als Tinte sein Blut verwendet haben. Viele seiner Gedichte sind nicht erhalten. Jedoch gelang es ihm einige Gedichte mit Hilfe seiner Freunde, die ihn besuchten, aus dem Gefängnis herauszuschmuggeln oder er erinnerte sich an andere und schrieb sie wieder auf.

Nach seiner Befreiung publizierte er eine Sammlung von Gedichten unter dem Titel Vi scrivo da un carcere in Grecia (Ich schreib dir aus einem Gefängnis in Griechenland) mit einer Einleitung des italienischen Filmdirektors und Intellektuellen Pier Paolo Pasolini. Er veröffentlichte vorher einige Sammlungen Gedichte auf Griechisch, einschließlich "Die Farbe" (I Bogia).

[Bearbeiten] Gedichte

Versprechung

Die Tränentropfen die du siehst

die aus unseren Augen fließen

niemals glaube

sind Zeichen der Hoffnungslosigkeit

Es sind nur eine Versprechung

Versprechung für den Kampf

(Militärgefängnis Bogiati, Februar 1972)

Vi scrivo da un carcere in Grecia, 1974


Meine Adresse

Ein Streicholzteil als Bleistift

Blut auf dem Boden als Tinte

Das vergessene Verpackungspapier

Was soll ich dir schreiben

Meine Adresse vielleicht schaffe ich nur

die seltsame Tinte gefriert

Ich schreib dir aus einem Gefängnis

in Griechenland (Militärgefängnis Bogiati, 5 Juni 1971 – Nach Schlägen) Vi scrivo da un carcere in Grecia, 1974.

[Bearbeiten] Vermächtnis

Das Leben und Werk von Alexandros Panagoulis zog das Interesse von Künstlern an. Der renommierte Musikkomponist Mikis Theodorakis, ebenfalls von der Junta verfolgt, vertonte einige seiner Gedichte. Außerdem wurde die Dichtung und das Leben von A. Panagoulis ein Studienobjekt einiger Forscher. Diese schließt "Un Uomo" (A Man) mit ein, geschrieben von der der italienischen Journalistin Oriana Fallaci, seiner Lebensgefährtin.

Für viele Griechen machte Alexandros Panagoulis' Versuch des "Tyrannenmords" ihn zu einen Symbol der Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und politische Freiheit. Er ist eine einzigartige Instanz eines gescheiterten Attentäters, der zu einem Held der Demokratie erhoben wird aufgrund seines politischen Ethos.

Der griechische Staat, folgend dem Rat von Freunden und Bewunderern von Panagoulis, gab eine Briefmarke (1997) und eine frankierten Telefonkarte (1996) zu seinen Ehren heraus. Plätze (Platies) und Haltestellen wurden nach ihm benannt wie etwa die Alexandros Panagoulis-Metro-Haltestelle in Athen (2004).

[Bearbeiten] Film

Panagulis Vive (Panagoulis Leben) (1980/1), Drehbuch: Giuseppe Ferrara , Piergiovanni Anchisi, Riccardo Iacona , Gianfrancesco Ramacci , in Zusammenarbeit mit Thanasis Valtinos, Produzent: Giuseppe Ferrara x Bilder: Silvio Fraschetti , Musik: Dimitris Nikolaou x 35 mm Kino 16 mm Fersehausgabe x Länge: 110', Teil A (von D – unvollständig), RAI, 1980.

Der Fall Panagoulis: Eine Rose ist eine Rose. (1976), TV-Film von Ebbo Demant Länge 45', Erstausstrahlung ARD 2. November 1976.

[Bearbeiten] Schriften

  • Alexandros Panagoulis: "I scrivo da un carcere in Grecia" (Ich schreib dir aus einem Gefängnis in Griechenland), Rizzoli Mailand 1974
  • Alexandros Panagoulis: "Altri seguiranno" (Und andere werden folgen), Flaccovio Palermo 1990 (Nachdruck)
  • Alexandros Panagoulis: "The Poems", Papazisi Athen

[Bearbeiten] Literatur

  • Oriana Fallaci: "Un Uomo: Romanzo", Rizolli Mailand 1979
  • Denis Langlois: "Panagoulis, le sang de la Grèce", Maspéro Paris 1969
  • Constantinos Mardas: "Alexandros Panagoulis - Probeaufführung des Todes", Athen 1997

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