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Agfa Agfacolor

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Agfa Agfacolor ist ein 1939 entwickelter Farbnegativ- und Positivfilm sowie ein Markenname von Agfa.

Agfacolor-Filme wurden von unterschiedlichen Herstellern produziert, darunter:

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verarbeitung

Der Agfacolor-Film wird nach dem Agfacolor-Verfahren verarbeitet; dabei handelt es sich um das erste Negativ-/Positiv-Verfahren mit chromogener Entwicklung.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Technische Entwicklung

Bereits 1932 wurde der erste Agfacolor-Farbfilm nach dem Kornrasterverfahren vorgestellt. 1936 brachte Agfa den Agfacolor-Neu-Film auf den Markt, er war damit der erste moderne Farbfilm, das heißt: Er besteht aus drei übereinander liegenden lichtempfindlichen Gelatineschichten mit darin eingelagerten Farbkupplern. Die drei Schichten sind (von oben nach unten) für Blau, Grün und Rot sensibilisiert. Da die Silberbromid- und Jodidkristalle in der grün- und rot-sensibilisierte Schicht auch auf blaues Licht empfindlich sind, ist zwischen der Blau- und der Grünschicht noch eine das restliche blaue Licht absorbierende Gelbfilterschicht, deren Eigenfarbe beim Entwickeln herausgewaschen wird.

Der Agfacolor-Neu-Film war zuerst als Umkehrfilm für Diapositive erhältlich. Hier wird das nach dem Belichten vorhandene latente Negativ zunächst als Schwarzweißbild erstentwickelt, um dann durch Nachbelichtung des Films das noch vorhandene unentwickelte Silbersalz zu verschleiern. Anschließend erfolgt die Farbentwicklung durch N,N-Diethyl-p-Phenylendiamin (T22), das mit den vom Silbersalz oxidierten zuvor farblosen Farbkupplern die eigentlichen Farbstoffe bildet. Das beim Erstentwickeln und dem Farbentwickeln aus dem Silbersalz reduzierte Silber wird mit Kaliumferricyanid (rotem Blutlaugensalz) oxidiert und herausgelöst, sodass zuletzt nur das Positiv aus Farbstoffpartikeln übrigbleibt. Die Lichtempfindlichkeit betrug nur ISO 4/7 °, deutlich weniger als bei Schwarzweißfilmen dieser Zeit.

1938 wurde die Empfindlichkeit durch einen Zusatz von Goldrhodanid in Spuren (etwa 10 µg pro Film) auf ISO 16/13 ° erhöht, und der Film so für Freihandaufnahmen ohne Stativ besser verwendbar. Die Herstellung von Papiervergrößerungen war jedoch nur mit Spezialverfahren über Farbauzüge möglich.

Der Agfacolor-Kinefilm arbeitete nach dem Negativ/Positiv-Verfahren. Während der Entwicklung in einem Schritt entsteht aus den Farbkupplern und dem Farbentwickler die jeweils komplementäre Farbe Gelb, Magenta und Cyan. Das Ergebnis ist also ein Negativ, aus dem durch Umkopieren positive Bilder und Filme zur Vorführung hergestellt werden können.

1942 wurde bei der Tagung Film und Farbe in Dresden der Agfacolor-Negativ-Fotofilm und das Agfacolor-Fotopapier vorgestellt, das bis Kriegsende nur für Propaganda- und militärische Zwecke verfügbar war. Kodaks Kodacolor, ein prinzipiell gleich aufgebauter Film, kam ebenfalls 1942 auf den Markt, allerdings mit einem zu Agfacolor nicht kompatiblem Verarbeitungsprozess. Der Unterschied bestand in der Art der Verankerung der Farbkuppler in den drei fotografischen Schichten. Während Agfa auf diffusionsfeste Moleküle mit langen gesättigten Kohlenwasserstoffketten ähnlich den Fettsäuren setzte, die nicht in die benachbarte Gelatineschicht wandern konnten, waren es bei Kodak winzige Öltröpfchen in der Gelatine.

[Bearbeiten] Agfacolor im Kino

Agfacolor hielt zu Beginn der 1940er Jahre auch in der deutschen Filmproduktion Einzug. Der Erfolg des US-amerikanischen Technicolor-Systems mit Kassenknüllern wie Robin Hood oder Vom Winde verweht gab hierzu den Anstoß. Aus Prestigegründen und um die Leistungsfähigkeit der deutschen Filmindustrie auch in Kriegszeiten zu demonstrieren, wurde die technische Entwicklung schnell vorangetrieben. Der erste in Agfacolor gefilmte abendfüllende deutsche Spielfilm hieß Frauen sind doch bessere Diplomaten. Er entstand 1939-1941 und zeigte eine noch relativ unausgereifte Farbumsetzung. Während der Produktion einer Reihe von weiteren Ufa-Filmen wurde das Agfacolor-Verfahren kontinuierlich verbessert. Spätestens mit dem 1943 zum 25jährigen Ufa-Jubiläum uraufgeführten Münchhausen (Film) konnte Agfacolor in der Bildqualität mit dem technisch wesentlich aufwendigeren Technicolor-Verfahren gleichziehen. Bis zum Kriegsende 1945 entstand in Deutschland eine Reihe weiterer abendfüllender Farbfilme: Die Goldene Stadt (1942), Das Bad auf der Tenne (1943), Immensee (1943), Münchhausen (1943), Die Frau meiner Träume (1944), Große Freiheit Nr. 7 (1944) und Kolberg (1945).

[Bearbeiten] Entwicklung nach 1945

Nach der Freigabe des Agfacolor-Verfahrens und dem Verfall der internationalen Patente 1945 produzierten mehrere Hersteller derartige Filme und Fotopapiere, wobei die Entwicklungsverfahren jedoch je nach Hersteller unterschiedlich waren. In den frühen 1980er Jahren stellte Agfa auf die Kodak-Chemie um, damit waren Agfa- und Kodak-Farbfilme in denselben Entwicklungsprozessen zu verarbeiten, dem bis heute bestehenden C-41 für Negative bzw. E6 für Dias. Diese Umstellung auf Kodak-Chemie fand konsequenterweise bei Farbnegativ- und Farbdiafilmen sowie auch bei Farbpapieren statt. Die Umstellung brachte bei den Filmen einen deutlichen Gewinn an Schärfe, Feinkörnigkeit und Qualität der Farbwiedergabe. Die Verarbeitungszeit in 38 °C warmen Bädern wurde gegenüber den Entwicklungszeiten der Agfacolor/Agfachrome-Filme bei 18 - 25 °C deutlich verkürzt. Gleichzeitig verschwanden so bekannte Traditionsprodukte wie der Agfacolor/Agfachrome CT 18-Diafilm vom Markt.

Der Markenname Agfacolor wurde bis zum Konkurs der aus dem Agfa-Gevaert-Konzern herausgelösten AgfaPhoto GmbH 2005 für Farbnegativfilme verwendet. Den zuletzt produzierten Vista/Optima-Filmen wurden in Tests in Fotozeitschriften höchste Farbtreue bei Unempfindlichkeit gegenüber Farbverschiebungen z. B. durch Leuchtstoffröhrenlicht bescheinigt.

Zu den letzten aktuellen Produkten gehören u.a. der Agfacolor Vista 100, Agfacolor Ultra 100 (ISO 10/21°), Agfacolor Optima Prestige 100, Agfacolor Portrait 160 Professional (ISO 160/23°), Agfa Agfacolor HDC 200, Agfacolor Vista 200, Agfacolor Optima Prestige 200, Agfacolor Vista 400, Agfacolor Optima Prestige 400, Agfacolor Vista 800.

[Bearbeiten] Siehe auch

Weitere Filmtypen:

  • Agfa XT
  • Gevacolor

[Bearbeiten] Literatur

  • Kurt v. Holleben: Farbenfotografie mit Agfacolor-Ultra-Filmen und Agfacolor-Platten. Harzburg: Heering 1935
  • Eduard v. Pagenhardt (Hrsg.): Agfacolor, das farbige Lichtbild. München: Knorr und Hirth 1938
  • Gert Koshofer: Geschichte der Farbphotographie in der Popularisierungszeit, in: Farbe im Photo. Die Geschichte der Farbphotographie von 1861 bis 1981, Katalog zur Ausstellung in der Josef Haubrich-Kunsthalle Köln 1981, S. 133 - 156
  • Gert Koshofer: Die Agfacolor Story, in: Weltwunder der Kinematographie - Beiträge zu einer Kulturgeschiche der Filmtechnik, 5. Ausgabe 1999 - herausgegeben von Joachim Polzer, Potsdam 1999 - ISBN 3-934535-01-1

[Bearbeiten] Weblinks

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