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Adolfo Assor

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Adolfo Assor (* 1945 in Valdivia, Chile) ist freiberuflicher Schauspieler, Theaterleiter, Regisseur und Bühnenbildner. Er betreibt seinen eigenen kleinen Bühnenbetrieb in Berlin-Kreuzberg, das Garn-Theater und arbeitet darüber hinaus in anderen Theatern und mittlerweile über 22 Filmen als Darsteller, außerdem Synchronsprecher und Dramaturg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Als 15-Jähriger wollte er eigentlich Arzt werden, aber seine ersten Theatererfahrungen, die Laienspielgruppe seines Bruders und ein Gastspiel aus der Hauptstadt, wurden der Beginn einer lebenslangen Obsession. Da es kein Theaterhaus in seiner heimatlichen Kleinstadt gab, studierte er ein Solo-Stück ein: "Über die Schädlichkeit des Tabaks" von Tschechow. Als 17-Jähriger Autodidakt in die Rolle eines alten Mannes zu schlüpfen, kann man nur als sehr gewagt bezeichnen. Die Uraufführung in der Universität vor 300 Studenten verlief erfolgreich; dasselbe aufgeführt vor Zuschauern eines Elendsviertels ging furchtbar daneben, da an den Leuten vorbei gedacht.

Er fing dann zunächst ein Ingenieurstudium an, machte aber bald ein Schauspielstudium an der Universidad de Chile in Santiago de Chile daraus. Die folgenden zwanzig Jahre gehörten dem Schauspielersein auf kleinen und größeren Tourneen durch Chiles Städte und Dörfer und durch mehrere südamerikanische Länder. Zunächst spielte er in etlichen zum Teil von ihm mitgegründeten Theatergruppen, die letzten acht Jahre weitgehend in Solo-Projekten.

Im Februar 1986 kam er als Gast des Internationalen Theaterinstituts und des Goethe-Instituts für drei Monate nach Deutschland. Dann entschloss er sich zum Bleiben, als er am Staatstheater Kassel in einer Hospitanz als Regieassistent einsteigen konnte und seiner Qualitäten wegen auf Dauer hätte bleiben können. Und doch blieb er dort nicht, weil er eben nicht nur ein Rädchen im Getriebe sein mochte.

Einen Darstellerpart in einem Ostberliner DEFA-Fernsehfilm mit Rolf Hoppe, "Melanios letzte Liebe", brachte eine Gage, von der er in handwerkliches Baumaterial fürs eigene Theater investierte. Die erste Spielstädte war eine von ihm umgebaute ehemalige Änderungsschneiderei in Neukölln, daher der ironische Name Garn-Theater, ein Zimmertheater. Als er wegen Problemen um Lärm mit Mietern des Hauses nach zwei Jahren auszog, folgte eine Zeit fliegender Wechsel der Spielstätten und eine mehrmonatige Spanien-Tournee. Danach fing er neu an mit dem Aufbau seines Theaters im Gewölbekeller in der Katzbachstr. 19, mangels Geldmittel sein eigener Handwerker.

Seit er es zum Theatersaal ausgebaut hat, steht er beinah pausenlos auf der Bühne, erst drei Wochentage in seinem eigenen Theater, dann oft vier z.B. bei Andrej Worons Teatr Kreatur am Tempelhofer Ufer. Immer wieder gab es auch Beteiligung an weiteren Gruppen-Projekten, im Podewil oder beim Rudimentär Theater. Nur vorübergehend hat er sich auch mal im eigenen Haus Mitspieler leisten können, denn staatliche Förderung hat er jahrzehntelang nicht bekommen.

[Bearbeiten] Selbstaussagen

  • "Ich war ein sehr nüchterner Mensch, der schwer in Kontakt zu anderen kam. Durch die Solos platzte das alles aus mir raus. Ich machte die Erfahrung, dass man sich nur mit anderen Menschen verstehen kann, wenn man mit sich selber sprechen kann."
  • "Ich mag nicht nur eine Schraube sein."
  • "Ich habe eine Form entwickelt, bei der ich viel mit dem Zuschauer spiele, ohne ihn zu sehr gegen die Wand zu spielen. Ich provoziere ihn ein bißchen, dann gehe ich weiter zum anderen - diese Kommunikation ist sehr schön".
  • "Eigentlich kann man davon nicht leben, aber ich habe es gemacht."
  • "Es wäre schlimm für mich, nicht auf der Bühne zu stehen. Ich habe das Gefühl, wenn ich nicht auf der Bühne bin, werde ich sofort krank."

[Bearbeiten] Künstlerisches Konzept

Ähnlich wie Jewgenij Grischkowez in Moskau oder die italienische Tradition der "piccoli teatri" a la Dario Fo hat Adolfo Assor das Solotheater zu einem unverwechselbar eigenen Kunststil von großer Intensität weiterentwickelt. Es steht in der Tradition der wohlgemerkt mündlichen Erzähler, obschon Assor überwiegend bekannte große Literaten wie Kafka, Dostojewski, Ionesco neben bei uns weniger bekannten spanischsprachigen Autoren seiner Inszenierung unterzieht. Der unmittelbare Kontakt zum Publikum spielt eine große Rolle. "Monologe als Selbstgespräche, die den Kontakt zum Publikum bauen" benennt es der taz-Journalist Hartmut Krug.

Obwohl die Gestik und Präsenz Adolfo Assors ziemlich expressiv ist, ist eher das Sprech-Theater sein eigentliches Element. Auch das ist anders als bei so vielen freien Theatergruppen, wo konzeptionell der Körper als Ausdrucksmittel im Vordergrund steht.

[Bearbeiten] Filmografie als Darsteller

  • "The Antman" Regie: Christoph Gampl, Deutschland 2002
  • "Ultima Thule" Regie: Holger Mandel, Deutschland 2001
  • "Sin Ti" - DFFB Abschlussfilm 1997 (Berlinale 1999)
  • "Mr. Brown" - Filmhochschule Babelsberg 1999
  • "Der Meßdiener" - Filmhochschule Babelsberg 1998
  • "Irmin" - Filmhochschule Babelsberg 1998
  • "Der Sohn des verrückten Dichters" - ZDF (Ö-Produktion) 1998
  • "Basta Pasta" - Regie: Nicolás Hammerschlag DFFB Animationsfilm 1998
  • "Abendland" - Mediopolis Produktion - Regie: Fred Kelemen 1998
  • "Liebe deine Nächste" - BojeBuck - Regie: Detlev Buck 1998 -
  • "Frost" - Salzgeber Produktion - Regie: Fred Kelemen 1997
  • "Kopfsprung" - Freie Filmproduktion 1996
  • "Alle Zeit der Welt" - ZDF Spielfilm 1996
  • "Pretty Babe" - Filmhochschule Babelsberg Abschlussfilm 1996
  • "Stilles Verlangen" - DFFB Film 1995
  • "Balance" - Video für Theater 1995
  • "Der unverrückbare Ort" - Bremer Institut Film 1995
  • "Besame Mucho - DFFB Video" 1994
  • "Das Leben bringt mich um" - DFFB Film 1994
  • "Drei Uhr nachts" - Filmhochschule Babelsberg Film 1994
  • "Nachtrag" - Video - Regie: Knut Gerwers 1993
  • "Die Botschafterin" - Regina Ziegler Spielfilm 1992
  • "Wolffs Revier" - Borussia Media Serie 1992
  • "Melanios letzte Liebe" - Defa Spielfilm 1987

[Bearbeiten] Weblinks

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