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Adolf Stölzel

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Adolf Stölzel (* 28. Juni 1831 in Gotha; † 19. April 1919 in Berlin), Dr. h.c. mult., Rechts- und Geschichtswissenschaftler, Hon.Prof. in Berlin, Präsident des Reichsjustizprüfungsamts, Mitglied des Preußischen Herrenhauses.

Dr. Adolf Stölzel hat im Alter von 80 Jahren seine Lebenserinnerungen schriftlich niedergelegt. Sie sind jedoch leider unveröffentlicht geblieben. Das Manuskript nebst umfangreichem dokumentarischem Material befindet sich in einem Archiv in Hessen. (Christian Grahl, "Das Leben kein Traum" in: Gerechtigkeit und Geschichte, Hrsg. Okko Behrends).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Werdegang

  • Besuch des Gymnasiums in Kassel.
  • Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Marburg und Heidelberg.
  • Vorbereitungsdienst. "Das anschließende Referendariat dauerte für heutige Verhältnisse äußerst lange, nämlich mehr als sieben Jahre." "Stölzel war während seines gesamten Referendariats nebenher bei Anwälten tätig." (Grahl aaO., S. 136).
  • 1860: Stadtgerichtsassessor in Kassel.
  • 1862: Assessor am kurhessischen Obergericht in Kassel.
  • 1867: Kreisrichter in Kassel.
  • 1869: Kreisgerichtsrat in Kassel.
  • 1872: Kammergerichtsrat in Berlin.
  • 1872: Promotion zum Marburger Doctor juris honoris causa. (Grahl aaO., S. 137).
  • 1875: Ernennung zum Geheimen Justizrat.
  • 1876: Mitglied der Justiz-Prüfungskommission (die große jur. Staatsprüfung wurde damals reichseinheitlich in Berlin abgehalten), Beförderung zum Geheimen Oberjustizrat.
  • 1886: Präsident der Justiz-Prüfungskommission.
  • 1887: o.Honorarprofessor an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin für Zivilrecht und Rechtsgeschichte.
  • 1891: wegen besonderer Verdienste auf Lebenszeit Mitglied des preußischen Herrenhauses, Kronsyndikus.
  • 1893/94: Seit dem Wintersemester hält Stölzel eine zweistündige Vorlesung zur "Schulung für die civilistische Praxis". Stölzel hatte es sich zur Aufgabe gestellt, "wichtigste Grundsätze des Zivilprozesses" zu behandeln. "Die Berliner Referendare waren vom Kammergerichtspräsidenten auf die Vorlesung hingewiesen worden. Mehr als 600 Zuhörer füllten das Auditorium maximum der Berliner Universität;" (Grahl aaO., 140). "Stölzels inzwischen allgemein bekannte Vorlesungen zur "Schulung für die civilistische Praxis" wurden als "epochemachend" angesehen, weil sie in dieser Form bisher nirgends gehalten worden seien [...] ."Wenn heute" so ein Zeitschriftenartikel aus dem Jahre 1903 "an allen Universitäten und an den meisten größeren Gerichten praktische Übungen veranstaltet werden, aus denen die jungen Juristen für die praktische Rechtsanwendung den reichsten und dauernsten Nutzen ziehen, so ist dieser Erfolg zum großen Teile auf das Beispiel und die Anregung Stölzels zurückzuführen"." (Grahl aaO., S. 141).
  • 1896: Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rat.
  • 1897: Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät der Universität Berlin.
  • bis zum Tode 1919 hauptsächlich literarische Tätigkeiten.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

vor allem:

  • Biographie über Carl Gottlieb Svarez, 1885
  • Brandenburg-Preußens Rechtsverfassung und Rechtsverwaltung, 2 Bde., 1888

am nachhaltigsten wirkten seine der Justizausbildung dienenden Monographien:

  • Über Proberelationen, 1888; 4.A. 1906
  • Schulung für die zivilistische Praxis, 2 Bde., 1894-97; 7.A. 1906 bzw. 4.A. 1906

"Für die praktische Ausbildung der Referendare wurde bahnbrechend seine ´Schulung für die zivilistische Praxis´, 1894" (Erich Döhring, Geschichte d. dt. Rechtspflege, Berlin 1953, S. 448.)

Der zweite Band der "Schulung" kam/kommt für die Vorbereitung auf das Assessorexamen nicht in Betracht, weil Stölzel hier in der Hauptsache eine Einzelfrage, nämlich die Aufrechnung im Prozess behandelt. In der "Schulung, Bd. 1" hat Stölzel bestimmte konkrete Aktenfälle aus der Praxis erschöpfend durchgeführt. Stölzel hat klar erkannt, dass man an praktischen Fällen mehr lernt, als an aller Theorie. Dies zeigt schon, dass er seinem Werk den Ausspruch von A.v. Feuerbach voranstellt: "Die Klippen und Untiefen des abgezogenen Wissens, welche sich der Theorie nicht selten hinter magischem Nebel verstecken, treten unter der Mittagssonne der Erfahrung klar ans Licht, und wie der praktische Sinn, ohne welchen zuletzt die Wissenschaft erblindet, nur am Einzelnen sich schärft, so wird auch jene Kunst, mit Rechtsbegriffen zu rechnen, nur im tätigen Leben durch Rechtsübung, wo nicht erworben, doch entwickelt." (Stölzel, Schulung I, unter der Widmung, 9. A., 1913).

[Bearbeiten] Würdigung

U. Stutz, Germanistische Chronik, ZRG (GA) 40 (1919), S. 393f.

[Bearbeiten] Weblinks

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