3. Weißrussische Front

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Die 3. Weißrussische Front (Russisch: Третий Белорусский фронт) war eine sowjetische Heeresgruppe im Zweiten Weltkrieg. Sie wurde am 24. April 1944 durch Umbenennung der Westfront aufgestellt. Zu ihrem anfänglichen Bestand gehörten die 1., 5., 31. und 39. Luftarmee, später kamen die 2. und 11. Gardearmee, die 3., 21., 28., 33., 43., 48. und 50. Armee, die 5. Gardepanzerarmee und die 3. Luftarmee hinzu.

Zur Zeit der Weißrussischen Operation 1944 führte die Front gemeinsam mit der 1. Baltischen Front die Unternehmen gegen Vilnius und Kaunas. Ihre Verbände rückten dabei 500 km in die Tiefe vor und befreiten die Städte Witebsk, Orscha, Borisow, Minsk, Molodetschno, Vilnius, Kaunas und andere und erreichten die ehemalige Grenze der UdSSR zu Ostpreußen.

Im Oktober 1944 nahmen die zur 3. Weißrussischen Front gehörenden Luftarmeen 1. und 39. an der Operation gegen Memel zur Unterstützung der 1. Baltischen Front teil, mit dem Ergebnis, daß einige kurländische Verbände des Gegners isoliert und gegen die Ostseeküste gedrückt wurden. Die Truppen der 3. Weißrussischen Front rückten indessen 30 bis 60 km nach Ostpreußen und Nordostpolen vor und nahmen die Städte Stallupönen, Goldap und Suwalken.

Januar bis April 1945 nahmen die Truppen der 3. Weißrussischen Front an den strategischen Operationen in Ostpreußen teil. So etwa vom 13. bis 21. Januar an der Operation Insterburg-Königsberg. In Zusammenwirken mit der 2. Weißrussischen Front durchbrach sie die tiefgestaffelte Verteidigung, stieß 70 bis 130 km weit vor und erreichte die Außenbezirke von Königsberg. Damit waren die in diesem Teil Ostpreußens stehenden deutschen Verbände abgeschnitten. Nach deren Vernichtung erreichte die 3. Weißrussische Front das Frische Haff.

Vom 6. bis 9. April nahmen die Truppen der Front an der Eroberung der Festung Königsberg teil, mit dem Ergebnis der Besitzergreifung der Stadt. Am 25. April, nach der vollendeten Vernichtung der samländischen Verbände des Gegners, wurden Stadt und Hafen von Pillau erobert.

Am 15. August 1945 wurde aufgrund des Befehls des ZK der UdSSR vom 9. Juli 1945 die Front aufgelöst und die Feldverwaltung in die Leitung des Wehrkreises Baranowen umgewandelt.

[Bearbeiten] Kommandeure

Die Kommandeure der Front waren:

• General Iwan Danilowitsch Tschernjachowski (April 1944 - Februar 1945)
• Marschall der Sowjetunion Alexander Michailowitsch Wassilewski (Februar 1945 - April 1945)
• General Hovhannes Baghramjan (russisch Iwan Christoforowitsch Bagramjan; April 1945 - Juli 1945)

Mitglied des Kriegssowjet war Generalleutnant W. E. Makarow (April 1944 - Kriegsende).

Chef des Stabes war Generalleutnant (ab August 1944 Generaloberst) A. P. Pokrowski (April 1944 - Kriegsende).