Samuel Quiccheberg
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Der belgische Autor Samuel Quiccheberg (* 1529; † 1567), kunstwissenschaftlicher Berater Albrecht V., war der Begründer der Museumslehre in Deutschland. Sein "Traktat Inscriptiones vel Tituli Theatri Amplissimi" (1565) bezieht sich hauptsächlich auf die Münchner Kunstkammer, die zur gleichen Zeit entstand. Er verband die klassischen Bereiche der Kunst- und Wunderkammer mit den Naturalia, Mirabilia, Artefacta, Scientifica, Anitquites und Exotica zu einer Einheit, die den Begriff Museum verdiente. An erster Stelle stehen dabei christliche Bezüge, dann folgt die Einteilung der weltlichen Dinge, auf den Füsten bezogen, nach den sieben Planeten entsprechend den zeitgenössischen Vorstellungen von den "Planetenkindern". Dabei bezog er Anregungen aus der Arbeit des Theaterwissenschaftlers Giulio Camillo, der in seiner "L´idea del theatro" (Florenz 1550) versucht hatte, ein mnemotechnisches System zu schaffen, nach dem man sich an alle Dinge der Welt gleichzeitig erinnern könnte.
Seine wichtigste Idee bestand jedoch darin, die Bedeutung der Kunstkammern für die Bildung darzulegen.
[Bearbeiten] Quellen
- Harriet Roth: Der Anfang der Museumslehre in Deutschland. Das Traktat 'Inscriptiones vel Tituli Theatri Amplissimi' von Samue Quiccheberg. Lateinisch-Deutsch. Diss. Akademie Verlag, Berlin 2001, ISBN 3050034904
[Bearbeiten] Links
- Mauela Kahle: Zwischen Mnemotechnik und Sammlungstheorie, Universität München
- Horst Bredekamp: Antikensehnsucht und Maschinenglauben, Rezension von Klaus Minges
Kategorien: Mann | Belgier | Autor | Geboren 1529 | Gestorben 1567