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Harzburg

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Harzburg: Nachbau der Grundmauern eines Turms
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Harzburg: Nachbau der Grundmauern eines Turms
Aussicht vom Großen Burgberg
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Aussicht vom Großen Burgberg
Bismarck an Canossasäule
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Bismarck an Canossasäule
Ausspruch von 1872 an Canossasäule
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Ausspruch von 1872 an Canossasäule
Nordwestliche Ansicht von Neustadt Harzburg, 1825
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Nordwestliche Ansicht von Neustadt Harzburg, 1825

Die Harzburg ist eine ehemalige Kaiserburg am Harz-Nordrand befindliche Burgruine direkt oberhalb von Bad Harzburg im Landkreis Goslar, Niedersachsen (Deutschland).

Die Burg ist fast vollkommen verschwunden, lediglich Fragmente der Grundmauern und der Türme sowie der Brunnen sind erhalten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Die Ruine der Großen Harzburg befindet sich oberhalb des Ortes bzw. des Radautales auf dem Großen Burgberg (482,80 m ü. NN). Dieser ist durch die Burgbergseilbahn erreichbar und bietet vorbei am Kleinen Burgberg (436,50 m. ü. NN) eine hervorragende Aussicht in das nördliche Harzvorland und in südliche Richtungen über den waldreichen Harz.

Die auf dem Großen Burgberg befindlichen Burgreste können frei besichtigt werden. Neben einer Gastwirtschaft befindet sich hauptsächlich die 19 m hohe Canossa-Säule von 1877 und die Bismarck-Ulme auf dem Burggelände. Von den zwei unterschiedlichen Bergfrieden ist der viereckige in neuer Zeit in geringem Umfang aufgemauert worden (s. Foto). Der Umfang der Burg und die geringen Mauerreste werden auf einer Infotafel vor Ort erläutert. Interessant ist der in den Fels getriebene Graben, der die Burg in einen östlichen und einen westlichen Teil trennt.

Auf dem nördlich benachbarten Kleinen Burgberg befinden sich die Reste der so genannten Kleinen Harzburg und auf dem östlich benachbarten Sachsenberg die Spuren einer Wallanlage, die möglicherweise den aufständischen Sachsen zur Belagerung der Großen Harzburg gedient hat (s. u.).

[Bearbeiten] Die Burg unter Heinrich IV.

Die Große Harzburg (Hartesburg) wurde während des Burgenbauprogramms in Sachsen 1065 bis 1068 an strategisch günstiger Stelle von König Heinrich IV. errichtet. Heinrichs Baumeister war der spätere Bischof von Osnabrück, Benno II.. Die Burg diente der Sicherung der nahen Kaiserpfalz Goslar, war zugleich aber besonders prachtvoll ausgestattet. So enthielt die Burg unter anderen einen ungewöhnlich großen, dreiräumigen Palas und eine Stiftskirche, in die Heinrich zahlreiche Reliquien überführen ließ. Auch eine Art Familiengruft legte er auf der Burg an, indem er die Gebeine seines jung verstorbenen Bruders Konrad und seines ebenfalls früh verstorbenen Sohnes Heinrich hierher umbettete.

Zum Auftakt des Sachsenkriegs 1073 musste Heinrich IV. mitsamt der Reichsinsignien aus der Kaiserpfalz Goslar auf die Harzburg fliehen. Der König floh schließlich der Sage nach durch den Brunnen der Burg und einen Geheimgang, während die Burg durch sächsische Truppen belagert wurde. Im Friedensvertrag von Gerstungen vom 2. Februar 1074 musste Heinrich der Schleifung unter anderen auch der Harzburg zustimmen, zögerte diese aber hinaus und ließ schließlich nur die Mauern und Türme der Harzburg umlegen. Die Harzburg wurde daraufhin im Frühjahr 1074 von aufgebrachten Bauern der Umgebung geplündert und vollkommen zerstört. Dabei wurden auch die Stiftskirche nicht verschont und die königliche Familiengruft geschändet. Dies bot für Heinrich den Anlass, erneut mit aller Härte gegen die aufständischen Sachsen vorzugehen und so erfolgte am 9. Juni 1075 die Niederlage der aufständischen Sachsen in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut.

[Bearbeiten] Die Burg unter den Staufern und Welfen

Unter Kaiser Friedrich I. erfolgte der Wiederaufbau bis 1180 und wurde durch Kaiser Otto IV. vollendet, welcher 1218 auf der Burg verstarb. Der Status als Reichsburg ging der Harzburg verloren, weil Kaiser Otto IV. die Übergabe der Reichsinsignien an die staufische Seite verfügt hatte.

[Bearbeiten] Die weitere Geschichte der Burg

Danach erfolgten häufige Besitzerwechsel. Die Bedeutung der Anlage nahm ständig ab, was einen langsamen Verfall zur Folge hatte. Ein im 16. Jahrhundert geplanter Wiederaufbau wurde wegen der hohen Kosten nicht durchgeführt. Im 17. Jahrhundert wurden die verbleibenden Ruinenteile vollends abgerissen. Die Burganlage ist seit dieser Zeit nicht mehr vorhanden. Die städtische Ansiedlung „Neustadt“ am Fuß des Großen Burgbergs übernimmt den Burgnamen.

[Bearbeiten] Literatur

  • E. J. G. Leonhard: Die Harzburg und ihre Geschichte. Fleckeisensche Buchhandlung, Helmstedt 1825
  • Wolf-Dieter Steinmetz: Geschichte und Archäologie der Harzburg. Bad Harzburg 2001
  • Friedrich Stolberg: Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit. Lax, Hildesheim 1968
  • Heinrich Spier: Die Geschichte der Harzburg. Harzburger Altertums- und Geschichtsverein, Bad Harzburg 1985

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 51° 52′ 17″ N, 10° 34′ 3″ O

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