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Ecomuseum

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Eco-Musée ist zunächst Französisch, obwohl der Begriff aus dem griechischen Wortstamm Oikos (= das Haus) zusammengesetzt ist. Er wurde erstmals gebraucht vom Gründer des Volkskundemuseums «musée de l'homme» in Paris, dem Volkskundler Georges-Henri Rivière, und zwar erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

Der Begriff ist alles andere als eindeutig und wird denn auch so gebraucht wie ein Sack, in den alle etwas hineinwerfen - ganz nach Gutdünken…

Rivière indessen meinte bei seiner Wortschöpfung gleichwohl etwas ganz Bestimmtes: Er war nämlich der Ansicht, dass ein Museum nicht einfach Gegenstände ausstellen sollte, sondern versuchen sollte, diese in einen Zusammenhang zu bringen. Zu dieser Ansicht kam er als erster in der modernen Volkskunde, als er in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine Arbeit in den Ardennen über die Köhler machte. Er bemerkte sehr rasch die Zusammenhänge zwischen der Umwelt und den Menschen einer Region und wie diese sich gegenseitig beeinflussen. Konkret: Köhler als Handwerk gab es in den Ardennen deshalb, weil die Ardennen bewaldet sind. Das Holz dieses Waldes lieferte das Rohmaterial zu einer besonderen Holzkohle. Die Baumsorten wiederum machten eine besondere Baukonstruktion der Köhler-Behausung nötig. Und diese Behausungen wiederum waren ebenfalls besonders gebaut, weil die Köhler den Meiler Tag und Nacht und über eine Woche ununterbrochen im Auge behalten mussten. Ein solches Eco-Museum sollte also die spezifische Landschaft, Menschen, Behausungen, Nahrung und Nahrungsgewinnung sowie Kultur in einen sichtbaren Zusammenhang bringen.

Weil zunächst eben das Haus als Wirtschafts- und Wohngebäude der Tätigkeit der Bewohner und dem typischen Baumaterial der Gegend entsprach, kam Rivière auf das griechische Wort «Haus», «Oikos», das französisch eben «éco» geschrieben wird, im deutschen aber «öko» lautet und im Stamm in der Oekonomie und Oekologie wiederzufinden ist.

Der in Frankreich geprägte Begriff von Eco-Musée erklärt auch, warum Ecomuseen vornehmlich in Frankreich so heissen, und warum dieser Begriff in Frankreich so weit verbreitet ist, dass heutzutage fast jedes Museum «Ecomusée» geheissen wird. Wenngleich viele Feilichtmuseen in Frankreich Ecomusée heissen, sind deswegen nicht alle diese Ecomusées Freilichtmuseen… Die Verdeutschung als «Ecomuseum» findet sich neuerdings auch in der Schweiz in den sprachlichen Grenzregionen des deutschsprachigen Wallis und vereinzelt in neu gegründeten deutschen Museen.

Das grösste französische Museum ausserhalb von Paris ist das Ecomusée d'Alsace von F-68190 Ungersheim im Oberelsss, das 1984 mit damals 19 Häusern eröffnet worden war. Heute umfasst es 74 elsässische Fachwerkhäuser, die an ihrem ursprüngliche Standort in den elsässischen Ortschaften abgebaut und im Ecomusée d'Alsace zu einem grossen Dorf wieder aufgebaut worden waren. In den Anfängen vor allem mit Freiwilligenarbeit. Es empfängt jährlich zwischen 280'000 und 320'000 Besucher. Das Spektrum reicht vom Mittelalter bis zur industriellen Neuzeit und widerspiegelt fast lückenlos die Zivilisationsgeschichte am Oberrhein.


[Bearbeiten] Definition und Unterschiede zu herkömmlichen Freilichtmuseen

Sie sind meistens ein Freilichtmuseum, die stellvertretend für eine Region in Frankreich oder Italien stehen. Aber auch einzelne Gebäude oder ein Schloss kann als "Ecomusee´" genutzt werden. In diesen Museen werden handwerkliche Vorführungen gezeigt, die Mitarbeiter arbeiten in teils historischen Kostümen. Außerdem werden Programme angeboten, um Besucher zum Mitmachen anzuregen. Die Verbindung liegt in der Arbeit von Freiwilligen, handwerklichen Vorführungen und zentralen Fördergemeinschaften. Die Museen werden mittels Spenden und Fördergeldern gefördert.

[Bearbeiten] Weblinks

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