BMW R 75/5
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Die R 75/5 ist ein von BMW produziertes Motorrad mit einem Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor mit annähernd 750 cm³ Hubraum.
Die R 75/5 und ihre Schwestermodelle wurden von 1969 bis 1973 hergestellt. Es gab die Modellvarianten R 75/5 (750 cm³, 37 kW/50 PS), R 60/5 (600 cm³, 30 kW/40 PS) und BMW R 50/5 (500 cm³, 24 kW/32 PS). Die R 75/5 war mit knapp 180 km/h eines der schnellsten Serienmotorräder der Welt. Sie entsprang den Bemühungen von BMW, den stärkeren Motorrädern der Konkurrenz (z.B. Norton, Moto Guzzi, Laverda, Honda CB 750, Harley-Davidson) Paroli zu bieten.
Die sogenannte "Strich-Fünfer"-Baureihe löste die "Vollschwingen-BMW" der Bauzeit ab 1955 ab. Die neuen Motorräder waren wieder mit einer Teleskopgabel ausgerüstet, die Motoren waren komplette Neukonstruktionen mit Gleitlagerung der Kurbelwelle statt Rollenlagerung der Vorgänger, und im Fall der R 75/5 mit größerem Hubraum und Mehrleistung ausgestattet.
Die R 75/5 als Spitzenmodell bot zudem mit den Bing-Gleichdruckvergasern eine technische Neuerung im Motorradbau. Versuche hatten ergeben, dass die direkte Betätigung solch großer Schieber-Querschnitte per Bowdenzug nachteilig war, zum "Verschlucken" und zum Zusammenbrechen der Spritvernebelung führen konnte. Also baute man eine kleine Drosselklappe in jeden Vergaser und betätigte den großen Schieber indirekt über eine druckdifferenz-betätigte Membran, ein Bauprinzip, das es bis dato nur bei sportlichen PKW-Motoren gegeben hatte.
Um den gegenüber den Vorgängern gesteigerten Fahrleistungen gerecht zu werden, erhielten die neuen Modelle eine Duplexbremse im Vorderrad. Hinten ist eine Vollnaben- Innenbackentrommel-Bremse montiert. Alle Modelle verfügen über Vierganggetriebe und einen Kardanantrieb zum Hinterrad. Erstmals waren die Motoren neben dem Kickstarter mit einem Anlasser ausgerüstet (bei der R 50/5 Option). Die Rahmen waren nicht mehr seitenwagen-tauglich. Jedoch konnten die neuen Motoren als Ersatz auch in die vorigen Vollschwingen-Rahmen eingebaut werden; die Anschlüsse waren gleich.
Nach zwei Jahren wurden bei einer Modellpflege zur Fahrwerksstabilisierung Verstärkungen eingebaut; auch die Hinterradschwinge wurde für besseren Geradeauslauf um einige Zentimeter verlängert. So bot zudem das Rahmenheck Platz für eine größere Batterie ("Langschwinge").
Im Herbst 1973 wurde die R 75/5 von der R 75/6 und die R 60/5 von der R 60/6 abgelöst. Das 500er Modell bekam keinen Nachfolger mehr. Über der 750er Maschine bot die Nachfolge-Baureihe zwei hubraumstärkere 900er Modelle an, die R 90/6 mit 60 PS und die R 90 S mit 67 PS. Die modellgepflegte Baureihe wurde "Strich-Sechs" genannt.
Siehe auch Liste der BMW-Motorräder.
[Bearbeiten] Technische Daten
| R 50/5 | R 60/5 | R 75/5 | |
|---|---|---|---|
| Bohrung | 67 mm | 73,5 mm | 82 mm |
| Hub | 70,6 mm | ||
| Hubraum | 498 cm³ | 599 cm³ | 749 cm³ |
| Leistung | 24 kW / 32 PS | 30 kW / 40 PS | 37 kW / 50 PS |
| vmax | 140 km/h | 160 km/h | 175 km/h |
| Leergewicht | 215 kg | 220 kg | 220 kg |
| Gesamtgewicht | 398 kg | ||
| Tankinhalt | 18 oder 24 l | ||
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Jürgen Schneider, BMW R 45 - R 100 RS ab Baujahr 1976, BLV Auto-und Motorradpraxis, München Wien Zürich 1984
- Morley/Woollett, BMW, Heel Verlag, Königswinter, 1994
- Das Motorrad 20, Motor-Presse-Verlag, Stuttgart, 6. Oktober 1973
- Hans-Joachim Mai, 1000 Tricks für schnelle BMWs, 11. Aufl. 1988, Motorbuch-Verlag, Stuttgart
[Bearbeiten] Weblinks
R 75/5 (auf englisch)
