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Agfa Rapid

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Agfa Rapid ist der Name für ein spezielles Kleinbildfilm-System.

[Bearbeiten] Übersicht und Namen

In den 1960er Jahren brachte Kodak mit dem Instamatic-System erfolgreich ein neues Filmformat an den Markt, auf den Agfa mit der Vorstellung des Agfa Rapid Systems antwortete. Beide Systeme wollten das für manche Hobby-Photographen schwierige Filmeinlegen eines Kleinbildfilms in die Kamera vereinfachen.

Das Agfa Rapid-System war bereits 1937 von Agfa unter dem Namen Agfa Karat für die gleichnamigen Kameras entwickelt worden und erhielt erst 1963 den späteren Namen Agfa Rapid.

Im Ostblock (DDR, UDSSR) war das System technisch ähnlich oder identisch unter dem Namen SL-System (Schnell Lade System) eingeführt und noch länger in Gebrauch. Kameras hierfür waren z.B. die Beirette (DDR) und die Smena-SL (UDSSR).

Das SL-System sollte trotz des ähnlichen Namens nicht mit den verbesserten Ladehilfen und automatischen Ladern für regulären 35 mm Patronenfilm aus westlicher und asiatischer Produktion verwechselt werden. Die Technik dieser "quick loading"-Systeme findet sich heute in (beinahe) jeder herkömmlichen Kamera.

Das Rapid/Karat/SL-System war ursprünglich vermutlich eine Weiterentwicklung der eher unbekannten Ansco-Memo-Kassette für die gleichnamige Halbformat-Box-Kamera. Diese Konstruktion des amerikanischen Agfa-Partners Ansco (heute im Kodak-Konzern) aus der Zeit der mit Meterware selbst zu ladenden Filmpatronen war, wie diese, ein Vorläufer der heutigen 35 mm Filmpatronen.

[Bearbeiten] Technik

Während Kodak ein völlig neues Filmformat benutzte, basierte Agfas Rapid-System auf normalem Kleinbildfilm, verpackt in eine spezielle Kassette, die mit der üblichen Kleinbildfilm-Kassette nicht kompatibel war. Die Kassette hat unter anderem keinen Wickeldorn. Die wie beim Kleinbildfilm herausragende Filmlasche war gerade geschnitten und speziell geprägt, um einen Vordrall zu erreichen.

Eine der besseren Rapid-Film-Kameras mit automatischer Belichtung: Agfa Optima Rapid 250
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Eine der besseren Rapid-Film-Kameras mit automatischer Belichtung: Agfa Optima Rapid 250
Ein Rapid-Film ist in der Optima Rapid 250 eingelegt.
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Ein Rapid-Film ist in der Optima Rapid 250 eingelegt.

Dem westdeutschen Rapid-Format sehr ähnlich war das Ende der 60er-Jahre in der DDR von ORWO (Agfa Wolfen, Ostzone) eingeführte SL-System (SL = Schnell Lade System). Im Gegensatz zu den Rapid-Kassetten im Westen, die dort bald wieder vom Markt verschwanden, war das SL-System noch bis zum Ende der DDR gebräuchlich, meist jedoch nur mit Filmen à 12 Bildern.

Penti II - "Goldene" Halbformat-Kamera aus dem Osten
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Penti II - "Goldene" Halbformat-Kamera aus dem Osten
Die Penti II nutzt das SL-System
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Die Penti II nutzt das SL-System

Die speziell für diesen Film von Agfa und anderen deutschen Herstellern angebotenen, meist einfachen, Kameras wurden mit einer Leerkassette ausgeliefert. Nach dem Einlegen des Films und Schließen der hinteren Klappe spulte sich der Film beim Filmtransport selbst Bild für Bild in die Leerkassette. Das Bildformat war meist quadratisch (24 mm x 24 mm), bei max. 24 Bildern pro Film. Die volle Kassette wurde dann zum Entwickeln abgegeben, und die nun leere Kassette für den nächsten Film zum Aufwickeln benutzt.

Als Vorteile des Systems kann man nennen:

  • einfache Benutzung, einfaches Filmeinlegen
  • automatische Empfindlichkeitseinstellung über eine entsprechende mechanische Marke an der Kassette,
  • Schutz vor Bildverlust beim versehentlichen Öffnen der Rückwand, da der größte Teil des Films sich lichtdicht in je einer der Kassetten befindet.

sowie

  • kein Rückspulen
  • vereinfachte Kameratechnik
  • verbesserte Filmplanlage im Vergleich zum Instantmatic-System
  • selbst wiederbeladbare Patronen mit regulärem 35 mm Film sichern die Benutzbarkeit
  • aufgrund der älteren Technik auch historische und damit technisch etwas komplexere Kameras erhältlich

[Bearbeiten] Geschichte und Marktbedeutung

Das Rapid-System war im Grunde eine technisch identische Neuauflage des AGFA-Karat-Filmsystems aus der Vor- und Nachkriegszeit.

Die recht handlichen Agfa-Karat-Kameras verwendeten ebenfalls das Karat- bzw. Rapid-Patronensystem, die Patronen selbst blieben, da patentiert, zunächst im Eigentum von Agfa. So sollte der Patronenabsatz gesteigert und wohl auch Konkurrenz verhindert werden. Später wurde dann auch das eigenständige Laden von Filmmaterial (Meterware) in die Patronen gestattet. Eine Patronen mit 10 bzw. 12 Bildern im Format 24x24 mm (bzw. 24 x 36 mm) sollte für einen "photographischen" Tag ausreichen und zudem den schnellen Rückfluss und damit die schnelle Verarbeitung des zunächst noch überempfindlichen Materials im Labor gewährleisten. Die Bildanzahl zeitgleicher Rollfilmkameras war geringer oder vergleichbar, gegenüber den zuvor mitgeführten "2-3 Platten" sicherlich ein klarer Fortschritt. (Zitate Agfa / Photo Porst).

Als Gegengewicht zum 28x28 mm Instamatic-System von KODAK versuchte AGFA mit dem RAPID-Patronensystem weltweit andere Kamerahersteller zu überzeugen und im sog. "Rapid-Club" auf sein System einzuschwören. Es ging natürlich um die Marktbeherrschung als Filmhersteller gegenüber Kodak. Zunächst gelang es, dann bröckelte der "Club" ab und selbst AGFA stellte parallel Kameras für sein Rapid- und das Instamatic-System her. Der Markterfolg war mäßig und konnte zahlenmäßig mit dem Instamatic-System nicht mithalten.

In den 1970er Jahren verschwand das Rapid System vom Markt, das Instamatic-System und SL-System als "Rapid Ost" (Zitat) folgten erst einige Jahre später. Wie Disc und auch APS stellten sie einen letztlich fehlgeschlagenen Versuch dar, das eingeführte 35 mm Patronensystem zu ergänzen oder sogar abzulösen.

Aber: Wer eine Rapid Kamera und zwei der entsprechenden Kassetten (Patronen) heute noch hat, kann diese im Gegensatz zur Kodak-Instamatic / Disc / APS - System mit Film-Meterware oder Filmmaterial aus regulären 35 mm Patronen füllen und noch benutzen. Die belichteten Filme muss man aber idR selbst entwickeln.

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